Die Angst geht um

In dieser packenden Erzählung gewähren die Autorinnen einen tiefen Einblick in das Leben einer Überlebenden, deren Geschichte von einem Serientäter geprägt wurde. Mit einfühlsamer Sprache und authentischen Details schildert Tamara Leitner, wie sie und andere Betroffene mit den emotionalen und psychologischen Folgen solcher Verbrechen umgehen müssen. Der Leser wird dabei nicht nur Zeuge ihrer persönlichen Kämpfe, sondern auch der fragilen Balance zwischen Hoffnung und Angst, die viele Frauen erleben.

Claudia Hahn und Cornelia Waibel ergänzen diesen eindringlichen Bericht mit scharfsinnigen Analysen, die die gesellschaftlichen Strukturen hinter den Taten beleuchten. Sie werfen einen kritischen Blick auf das Justizsystem und die oft unzureichende Unterstützung für Opfer. Diese facettenreiche Perspektive lässt die Leser_innen nicht nur über die Vergangenheit nachdenken, sondern fordert sie auch auf, einen Wandel für die Zukunft einzufordern.

Diese berührende Memoir ist mehr als nur ein Blick auf das Verbrechen selbst; sie ist ein Appell an die Gesellschaft, die Stimmen der Überlebenden zu hören und sich aktiv für ihre Rechte einzusetzen. Es ist eine Geschichte über Mut, Überwindung und die Suche nach Gerechtigkeit inmitten des Schreckens, die einen noch lange nach dem Lesen beschäftigen wird.