Bartleby, der Schreiber

In „Bartleby, der Schreiber“ entfaltet sich die Geschichte eines schüchternen und geheimnisvollen Schreibers, der in Manhattan lebt und arbeitet. Sein Vorgesetzter, ein Anwalt, ist zunächst fasziniert von Bartlebys stiller Art, die bald jedoch in eine unerwartete und entschlossene Weigerung mündet: Auf die Frage, ob er eine Aufgabe übernehmen könne, antwortet Bartleby simpel mit „Ich möchte lieber nicht“.

Diese schlichte Ablehnung zieht sich durch die Handlung und konfrontiert den Anwalt mit seinen eigenen Erwartungen und der Realität des Lebens. Bartlebys stiller Protest führt zu einer tiefen Reflexion über das Wesen der Arbeit, Individualität und die Einsamkeit, die viele im hektischen Treiben der Stadt erfahren.

Melville gelingt es, mit scharfsinniger Sprache und eindringlichen Bildern eine Atmosphäre der Beklemmung und des Staunens zu schaffen. Die Geschichte bleibt im Gedächtnis, regt zum Nachdenken an und lädt dazu ein, den eigenen Umgang mit der Gesellschaft und den Erwartungen der Umwelt zu hinterfragen. Ein zeitloses Werk, das sowohl empathisch als auch herausfordernd ist.